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                                        Manfred Hoyer 
                                       | 
                                   
                                 
                                "Nach Schulschluss ist 
                                  noch lange nicht Feierabend!" ...  
                                  ...unter diesem Motto steht der Arbeitstag für 
                                  Manfred Hoyer. Neben seiner Tätigkeit als 
                                  Lehrer, also den täglichen Unterrichtsstunden, 
                                  hat er als Direktor der Katholischen Grundschule 
                                  Holzlar (KGS Holzlar) noch einige Aufgaben mehr 
                                  zu erledigen. Dazu gehören Bürostunden, 
                                  viele viele Telefonate und Gespräche mit 
                                  Eltern und Lehrern. Wenn es dann nach Schulschluss 
                                  etwas ruhiger zugeht, widmet er sich Verwaltungsangelegenheiten 
                                  und der Organisation seiner Schule. Das sind 
                                  die verschiedensten Dinge. Die Bemalung des 
                                  Schulhofes müsste erneuert werden, die 
                                  Internetseite aktualisiert, manchmal Elternabende, 
                                  Sitzungen oder Feste vorbereitet werden... Wirklich 
                                  ruhig ist es in der Schule, außer in den 
                                  Ferien, aber nie. Immer gibt es Fragen oder 
                                  Probleme... Da kommt schon mal der Hausmeister, 
                                  Herr Heinen, zur Tür herein und fragt, 
                                  ob es warm genug in den Klassen sei oder ob 
                                  er die Heizung anstellen soll. Oder eine Mutter 
                                  ruft an und erfragt Informationen vom letzten 
                                  Elternabend zu dem sie keine Einladung bekommen 
                                  habe, da ihr Kind sie vielleicht nicht abgegeben 
                                  hat. "Das Gerücht, dass Lehrer direkt 
                                  nach der Schule Golfen gehen und jeden Nachmittag 
                                  frei haben ist weit von der Wirklichkeit entfernt." 
                                  bestätigt der Direktor. Doch trotzt oder 
                                  gerade wegen der vielen Arbeit hat Manfred Hoyer 
                                  immer noch Spass an seinem Beruf - und das nun 
                                  bereits seit einigen Jahren.  
                                Der gebürtige Wolfsburger 
                                  wuchs in seinem Heimatort in Niedersachsen auf 
                                  und ging auch dort zur Schule. Zunächst 
                                  studierte er Theologie in Münster und Frankfurt. 
                                  Nach drei Jahren begann er 1972 sein Pädagogik-Studium 
                                  in den Fächern Deutsch und Geschichte in 
                                  Bonn. "Eigentlich war es ein alter Wunsch 
                                  von mir Lehrer zu werden und die Entscheidung 
                                  für diesen Weg war recht nahe liegend." 
                                  erzählt er. Denn schon während seines 
                                  Studiums machte Manfred Hoyer einige Praktika 
                                  an umliegenden Schulen. Manchmal gab er vertretungsweise 
                                  Religionsunterricht in den umliegenden Dörfern. 
                                  Außerdem engagierte er sich immer recht 
                                  stark in der Jugendarbeit seiner Gemeinde, auch 
                                  noch in Oberdollendorf, seinem jetzigen Wohnort. 
                                  Dort wurde er Pfarrgemeinderats-Mitglied und 
                                  fuhr 13 Jahre lang mit den Jugendgruppen zu 
                                  den Ferienfreizeit auf Ameland. Da sich sein 
                                  ehrenamtliches Engagement leider nicht mehr 
                                  mit seinem Beruf vereinbaren ließ, gab 
                                  er schließlich seine Aufgaben dort auf. 
                                  "Aber im Kirchenchor singe ich immer noch 
                                  gerne mit und verbringe dort einen Teil meiner 
                                  wenigen Freizeit." sagt Manfred Hoyer. 
                                  Und wenn dann doch noch ein wenig mehr Zeit 
                                  übrig bleibt, liest er sehr gerne Bücher 
                                  und auch Sport gehört zu seinen Hobbys. 
                                  "Der ist allerdings mehr so eine Art Pflicht, 
                                  um einen Ausgleich zum Berufsleben zu haben." 
                                  merkt Manfred Hoyer an und zwinkert mit den 
                                  Augen.   
                                  
                                     
                                      |     
                                          Das alte Schulgebäude 
                                          an der Hauptstraße
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                                Als Grund- und Hauptschullehrer 
                                  verließ er schließlich die Universität 
                                  und trat sein erste Stelle an der Hauptschule 
                                  in Leichlingen bei Köln an. Nach zwei Jahren 
                                  wechselte er an die Hauptschule in Rösrath. 
                                  Während seiner Zeit dort machte er das 
                                  Montessori-Diplom. 1980 wechselte er an die 
                                  Marienschule, eine Grundschule im Bonner Norden. 
                                  Nach drei Jahren dort wurde Manfred Hoyer Konrektor 
                                  der Finkenhof-Grundschule in Bonn-Duisdorf. 
                                  Im Sommer 1998 schließlich kam er nach 
                                  Holzlar und wurde hier neuer Dirktor. "Die 
                                  Zeit verging richtig schnell. Ich weiß 
                                  noch gut wie ich bei meinem Einstieg in Holzlar 
                                  ein erstes Schuljahr übernahm und in ein 
                                  paar Monaten verlassen die Kinder schon unsere 
                                  Schule." Erinnert sich der Lehrer mit. 
                                 
                                Die Arbeit mit den Schülern 
                                  schätzt er am meisten an seinem Beruf. 
                                  Das ist etwas, was er wirklich gerne tue. Das 
                                  Ziel der Grundschule sieht er darin, das Selbstvertrauen 
                                  der Kinder zu festigen und ihre fundamentale 
                                  Freude am Entdecken zu erhalten. "Kinder 
                                  sind von Natur aus wissbegierig und es ist mir 
                                  besonders wichtig, dass ihnen das Lernen Freude 
                                  macht." weiß der 54 jährige. 
                                  Sein eigenes Lieblingsfach war früher Sachunterricht. 
                                  Das lag wohl an seinem Draht zu technischen 
                                  Dingen und an seinem Interesse für Film 
                                  und Fotographie.  
                                Für die Zukunft sind einige 
                                  Änderungen im Schulsystem vorgesehen, wie 
                                  Manfred Hoyer mitteilt. So soll zum Beispiel 
                                  zum Schuljahr 2003/2004 Englisch als Pflichtfach 
                                  eingeführt werden, die Einschulung soll 
                                  vorgezogen werden und der Kindergarten mehr 
                                  in die Vorschulische Tätigkeit einbezogen 
                                  werden. Ziel sind auch interne Tests, so dass 
                                  die Schulen bewertet werden und so erkennen 
                                  können wo sie im Wettbewerb stehen. Hoyer 
                                  begrüßt die neuen Richtlinien und 
                                  betont die Wichtigkeit der Erziehungspartnerschaft, 
                                  die Eltern und Schule eingehen. Durch ein klares 
                                  wechselseitiges Abstimmen könne man dann 
                                  besser auf die einzelnen Schüler und ihre 
                                  individuellen Stärken und Schwächen 
                                  eingehen. "Im Grunde ist die Grundschule 
                                  eine Gesamtschule, da hier Kinder mit den unterschiedlichsten 
                                  Begabungen zusammenkommen. Diese Vielfalt macht 
                                  das Unterrichten sehr interessant. Die Lehrer 
                                  müssten nur noch viel mehr Zeit für 
                                  jedes einzelne Kind haben, um ihnen eine optimale 
                                  Schulausbildung zu ermöglichen." wünscht 
                                  sich Manfred Hoyer.  
                                Mehr Informationen über die 
                                  Katholische Grundschule Holzlar auch unter  
                                  www.kgs-holzlar.de 
                                 
                                Interview von Jenny 
                                  Gewehr 
                                 
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